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Dienstag, 13. Januar 2009

Marie Eugenie Delle Grazie - »Y–a! Y–a!«

»Y–a! Ya!«
»Y–a! Y–a!« »Maledetto –
Willst du endlich?« doch er steht,
Trotzig weit die Beine spreizend,
Hoch die Nüstern aufgebläht.
Schläge? Pah! sein täglich Futter –
Kaum noch fühlt sie Fleisch und Haut;
Aber eine Meinung hat er,
Und die sagt er Allen laut!
Boshaft lacht das graue Auge,
Höhnisch zuckt das schiefe Maul –
Wund der Rücken – doch was thut es?
Ihm behagt's und – er ist faul!
Stück für Stück rollt das Gemüse
Aus den Körben, die er trägt;
Schöne Waare – soll zu Markte –
Doch wie auch der Führer schlägt,
Tobt und wüthet, rast und zetert –
Beppo steht, ein ganzer Held,
Schwitzt und blutet, weil's nun einmal,
Seiner Thorheit so gefällt;
Weil die besten seinen Ahnen
Diesen Brauch auf ihn vererbt.
Fromme Esel-Überlief'rung,
Heilig, wenn auch oft gegerbt!
Mitleidvolle Seelen aber
Sammeln sich im Kreis ringsum
Und beseufzen heut' wie immer
Blödsinn als Martyrium!


Marie Eugenie Delle Grazie - »Y–a! Ya!«
Marie Eugenie Delle Grazie, Italische Vignetten, Verlag Breitkopf und Härtel, Leipzig, 1892, S. 25 f.
Zum Digitalisat 1 & 2

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