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Samstag, 13. November 2010

Stine Andresen – Das Haus am Strand

Lea von Littrow – Wäscherinnen an der Mole (um 1890)

Es liegt ein Haus am Strande,
Umrauscht vom Schilf und Ried,
Die Welle rollt zum Lande
Und singt ihr altes Lied.
Es huschen wie Gespenster
Die Möwen um das Haus;
Es blickt zum offnen Fenster
Ein holdes Kind hinaus.

Die Sonne will versinken
In blauer Meeresflut
Und zarte Wölkchen trinken
Des Westens Purpurglut;
Am kleinen Häuschen schimmert
Jedwedes Fensterlein,
Des Mägdleins Goldhaar flimmert
Im Abendsonnenschein.

Vor meinem Geiste schwebet
So wundersam und mild,
Indes das Herz mir bebet,
Dies heimatliche Bild.
Und wie’s so schön gestaltig,
So freundlich an mich lacht,
Ist in der Brust gewaltig
Das Heimweh mir erwacht.

Du stilles Haus am Strande,
Ich ließ mein liebstes Gut
Auf diesem Erdenlande
In deiner treuen Hut;
Nicht länger will ich säumen,
Eh’ noch verrinnt das Jahr,
Birgst du in deinen Räumen,
Will’s Gott, ein selig Paar.

aus: Stine Andresen, Gesammelte Gedichte, Herausgegeben von K. Schrattenthal, Schriften-Niederlage der Anstalt Bethel, Bielefeld, 1896, S. 7

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