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Claude Monet - Chrysanthemen |
In später Pracht erblühn die Chrysanthemen,
Ich pflücke sie, vom Perlentau benetzt
Um ihre Reinheit in mich aufzunehmen,
Hab’ einsam ich zum Wein mich hingesetzt.
Die Sonne sinkt, die Tiere gehn zur Ruhe,
Die Vögel sammeln sich im stillen Wald. —
Fern liegt die Welt mit ihrer Unrast Kummer,
Das Leben fand ich, wo der Wahn verhallt.
aus: Chinesisch-Deutsche Tages- und Jahreszeiten, Richard Wilhelm, Eugen Dietrichs, Jena, 1922, S. 64