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Sonntag, 20. März 2011

Albert Giraud - Bahnhof bei Nacht

Ury Lesser - Hochbahnhof Bülowstraße



Bahnhof bei Nacht


Der Bahnhof macht mich krank vor Heimweh. Die Laternen
Und Schilder leuchten schön und farbig durch die Nacht.
Wie feste Augen spähn sie aus und halten Wacht
Aufs finstere Profil der Züge . . . Dunkle Fernen!


Mit dem banalen Schwarm seh' ich auch Seelen eilen,
Die mir, so kommt mir vor, einst brüderlich verwandt.
Der schwarze Vorhang fällt. Gesicht und Stimme schwand
Im ewigen Schatten jäh. Kein Finden, kein Verweilen.


Ein Spleen taucht aus dem Schoß der stimmungsschweren Dinge.
Lokomotive pfeift so traurigbang und hohl
In das verlassne Land ein letztes Lebewohl.


Mir ist, wie wenn zu mir nur ein Signal noch dringe,
Beständig wiederholt, wie hoffnungsloses Weinen:
Keiner erwartet mich, und ich erwarte keinen . . .


aus: Weltlyrik, Ein Lebenskreis, Nachdichtungen von Karl Henckell, Die Lese Verlag, München, 1910



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