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Andrea Mantegna - Der Sieg der Tugend |
Arete zu ihren Gespielinnen.
Ach denket, denket!
Mein, Herz ist fort!
Ich hab’s verschenket
Dem Jungen dort!
Mein, Herz ist fort!
Ich hab’s verschenket
Dem Jungen dort!
Dem bösen, lieben ,
Erwünschten Mann!
Da geht er drüben,
Und schielt mich an.
Erwünschten Mann!
Da geht er drüben,
Und schielt mich an.
Was uns seit gestern.
So nah gebracht?
O liebe Schwestern,
Wer nimts in Acht?
So nah gebracht?
O liebe Schwestern,
Wer nimts in Acht?
Man will sich meiden,
Und kann nicht gehn.
So giengs uns beyden.
Ich blieb bald stehn.
Und kann nicht gehn.
So giengs uns beyden.
Ich blieb bald stehn.
Er kam und klagte,
Und sprach nicht viel;
Doch was er sagte,
Verrieth Gefühl.
Und sprach nicht viel;
Doch was er sagte,
Verrieth Gefühl.
Und ach! nicht lange
Erwehrt’ ich mich;
Mir ward zu bange;
Die Thrän’ entschlich.
Erwehrt’ ich mich;
Mir ward zu bange;
Die Thrän’ entschlich.
Die Thränen müssen
Wohl Losung seyn,
Uns nur zu küssen,
Bild’ ich mir ein.
Wohl Losung seyn,
Uns nur zu küssen,
Bild’ ich mir ein.
Denn er ward heftig,
Und küßte mir
Den Mund so kräftig;
Das war dafür!
Und küßte mir
Den Mund so kräftig;
Das war dafür!
Uns fand in Freuden
Der Abendstern;
Wir mußten scheiden:
Ich sah’s nicht gern.
Der Abendstern;
Wir mußten scheiden:
Ich sah’s nicht gern.
Er gieng und flehte
Mit weichem Ton:
Dein Herz, Arete!
Er hatt’ es schon.
Mit weichem Ton:
Dein Herz, Arete!
Er hatt’ es schon.
aus: Sammlung vermischter Gedichte von Christian Adolf Overbeck, Friedrich Bohn und Campagnie, Lübeck und Leipzig, 1794