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Rosa Kleinhapl |
Novembertage.
Ihr schleicht dahin so müd und matt
Wie eine gramgebeugte Frau,
Der man das Glück genommen hat.
Man nahm euch auch das Beste fort —
Kein Vogel singt im Tannenbaum.
Die Wiesen brach und längst verdorrt
Die Felder kahl bis an den Saum.
Und weiße Nebel, geistergleich,
Mit langen Armen waldwärts zieh'n;
Sie müssen stumm und schreckensbleich
Dem warmen Leben rasch entflieh'n.
Novembertage trüb und grau,
Ihr schleicht dahin so müd und matt
Wie eine gramgebeugte Frau,
Der man das Glück genommen hat.
Aus: Rosa Kleinhapl, Erzählungen und Gedichte, Kommissionsverlag Josef Kienreich, Graz, 1918
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