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Dienstag, 20. März 2012

Anonym - An Laurette

Franz von Bayros - Ali Schar und Sumurud

An Laurette.

Laurette, bleibst du ewig Stein?
Soll forthin unverknüpfet sein
Dein Englischsein und dein Erbarmen?
Komm, komm und öffne deinen Schoß
Und laß uns beide nackt und blos
Umgeben sein mit Geist und Armen.


Laß mich auf deiner Schwanenbrust
Die oft versagte Liebeslust
Hier zwischen Furcht und Scham genießen,
Und laß mich tausend tausend Mal
Nach deiner güldnen Haare Zahl
Die geisterreichen Lippen küssen.


Laß mich den Ausbund deiner Pracht,
Der Sammt und Rosen nichtig macht,
Mit meiner schlechten Haut bedecken!
Und wenn du deine Lenden rührst
Und deinen Schoß gen Himmel führst
Sich zuckersüße Lust erwecken.


Und sollte durch die heiße Brunst
Und deine hohe Gegengunst
Mir auch die Seele gleich entfließen,
So ist dein zarter Leib die Bahr,
Die Seele wird dreiviertel Jahr
Dein himmelrunder Bauch umschließen.


Und wer alsdann nach meiner Zeit
Zu lieben dich wird sein bereit
Und hören wird, wie ich gestorben,
Wird sagen: Wer also verdirbt
Und in dem zarten Schoße stirbt,
Hat einen sanften Tod erworben.


Aus: Venus; rosenkränzlein für die galante welt gedruckt zu Cÿthere im jahre da gut zu lieben war, Herausgegeben von Alfred Semerau, Anonym erschienen um 1800








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