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Samstag, 6. Oktober 2012

Hermance Potier - Palingenesie


Palingenesie.

Abend ist es und ich suche
Spuren ferner Seligkeit,
Und ich finde hier im Buche
Noch ein Denkmal schön'rer Zeit.
Bist allein zurückgeblieben,
Veilchen, aus der Schwestern Zahl;
Auf der Stirne steht geschrieben
Dir ein leuchtend Feuermal.
Nur mein Auge kann es sehen,
Und es zieht wie Liebeslust
Und es haucht wie Frühlingswehen
Durch die müde, kranke Brust.
Kleines Veilchen, was erweckst Du
Diesen Sturm, der längst geruht?
Kleine Veilchen, was bedeckst Du
Doch für peinlich stille Glut!
Tausend sanft verrauschte Küsse,
Tausend Seufzer rufst Du wach,
Und ich hör' die fernen Grüße —
Manches heiße —  bange »Ach«.
Deines Lenzes Poesie,
Süße Blume und Du feierst
Deine Palingenesie!

Aus: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft, 1. Band (1885), S. 654


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