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Freitag, 19. September 2014

Émile Verhaeren - Eines Morgens

Amaldus Nielsen


Eines Morgens

Im Wiesenplan, der schimmernd wie ein Lächeln war,
Lugte ein stiller Ort aus den erstaunten Landen,
Wo in zwei blauen Weihern, die ins Ferne klar
Verglänzten, Land und Himmel sich im Kusse fanden.

Über des Mooses grauen Schaum, im goldnen Kies
Spielte der Morgentränen Glanz in tausend Tropfen,
Und sanft gewiegter Zweige Auf und Nieder liess
Sie ihres Liedes Tanztakt rhythmisch niederklopfen.

Die Lärchen reihten sich, die Arme ausgestreckt,
Wie Priester hingewandt zur wundersamen Helle.
Bei ihnen schlief die Dämmrung, tief ins Laub versteckt
Und neigte sich zum Spiegelschein der Silberquelle.

Rings glühten Taukristalle in den lichten Tag
Und alles schien der Dinge Stille zu behüten,
Und wie das Beben eines Schöpfungswortes lag
Es duftend auf den Lippen der erschlossnen Blüten.


Aus: Émile Verhaeren, Ausgewählte Gedichte, Verlag Schuster & Loeffler, Berlin, 1904, Nachdichtung von Stefan Zweig


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