DER GREIS UND DIE NYMPHEN
Ein blinder Greis wohnt auf den Bergen.
Weil er die Nymphen geschaut hat, sind
seine Augen gestorben, vor langer, langer Zeit
Seitdem ist sein Glück ein fernes Erinnern.
»Ja, ich sah sie,« sagte er mir: »Helopsychria
und Limnanthis; grad aufgerichtet, nah am
Ufer, standen sie im grünen Weiher von Phy-
sos. Das Wasser stand schillernd hoch über
ihre Knie hinauf.«
»Ihr Nacken neigte sich unter dem langen
Haar. Ihre Nägel waren gleich Zikadenflügeln
dünn und zart Ihre Brüste waren hohl wie
Hyazinthenkelche.«
»Sie ließen ihre Finger übers Wasser spielen
und zogen Lilien mit langen Stengeln aus dem
unsichtbaren Schlamm. Um ihre Schenkel
rings, die auseinander standen, breiteten sich
Wasserringe langsam aus ...«
Aus: Pierre Louys, Lieder der Bilitis, Übertragen von Richard Hübner, J. Zeitler Verlag, Leipzig, 1901. Illustration von George Barbier
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