ROSEN IN DER NACHT
Wenn die Nacht am Himmel aufsteigt,
ist die Welt unser und der Götter.
Von den Feldern gehn wir zur Quelle,
vom dunkeln Wald nach der Lichtung, wo-
hin uns unsre bloßen Füße führen.
Die Sternlein funkeln genugsam für die klei-
nen Schatten, die wir sind. Manchmal fin-
den wir unter den niederhangenden Zweigen
schlafende Hirschkühe.
Doch zauberischer in der Nacht als alles andre
ist ein Ort, von uns allein gekannt, der uns mäch-
tig auf sich zieht durch den Wald: ein Gebüsch
geheimnisvoller Rosen.
Denn nichts ist göttlich auf der Erde, verglichen
mit dem Duft der Rosen in der Nacht. Wie
kam es nur, daß ich damals, als ich allein war,
mich nicht davon berauscht gefühlt.
Aus: Pierre Louys, Lieder der Bilitis, Übertragen von Richard Hübner, J. Zeitler Verlag, Leipzig, 1901. Illustration von George Barbier
Lyrik Liebeslyrik Dichtung Gedichte Poesie
Erstellt von ngiyaw eBooks
sorgfältig transkribierte eTexte, eBooks als PDF, ePub, mobi, azw3 (Kindle) und Digitalisate
A. De Nora - Geheimnis
A. De Nora - Geheimnis George Hendrik Breitner - Mädchen in rotem Kimono In deinem blauen blumenbesäten Kimono Flatterst du leis ...


-
Catull - An Lesbia Sir Edward John Poynter lesbia and her sparrow Wie viel' Küsse von dir ich brauche, fragst du, Bis ich, ...
-
A. De Nora - Geheimnis George Hendrik Breitner - Mädchen in rotem Kimono In deinem blauen blumenbesäten Kimono Flatterst du leis ...
-
Claude Monet - Mädchen mit Schirm Der Zaubergarten Herbstnebel dampft. Aber ich stehe in meinem Zaubergarten. Auf den mattbesonnten Terrasse...
